Dass wir die Freiesten, die Tapfersten sind und dass die Bomben über unseren Köpfen explodieren, sagt ja schon unsere Nationalhymne und viele Amerikaner glauben das auch.
Warum wir uns vor ein wenig Feuchtigkeit fürchten, sagt unsere Hymne nicht. Im Flughafen von Lima, Peru, wollte sich mein holdes Weib eine Flasche Wasser - zu einem nebenbei gesagt unverschämt hohen Preis - zulegen und wurde von einem über der Kasse angebrachtes, gut sichtbares Schild darüber informiert, dass sie das Wasser vor dem Flug trinken müsse, falls sie in die USA fliege. Der Rest der Welt hat sich wohl mit der Tatsache abgefunden, dass man mit einer Flasche Wasser ein Flugzeug nur mit großer Mühe zum Absturz bringen kann und dass deshalb auch Wasserflaschen nur selten in Waffenschränken aufbewahrt werden. Außer uns fürchtet sich also scheinbar niemand vor Wasser oder Feuchtigkeit in handlichen Mengen. Nur im Lande, wo sich der KKK und die Republikaner ungestraft Gute Nacht sagen, die NRA - nicht mit Wasser - darum kämpft, dass jeder seine Waffe tragen darf, und viele noch glauben, dass Elvis lebt, scheint mitgebrachtes Wasser verboten.
Unser in den letzen acht Jahren erworbener Ruf, als mutige Cowboys grundlos die Welt in Schutt und Asche legen zu wollen, leidet massiv durch derartige Reglungen. Nach Brokeback Mountain, wo sich die Kuhjungen ja bekanntermaßen gegenseitig küssen, haben wir nun auch noch die Furcht vor Feuchtigkeit kultiviert. Darüber hinaus haben wir einen Präsidenten, der keiner Sprache mächtig ist, eine Vizepräsidenten, der versucht, weltweit neue Kriege anzufangen und eine Fußballmannschaft, die keinem europäischem Fußballer mehr als ein mitleidiges Lächeln zu entlocken vermag.
Die ganze Welt darf Wasser mit ins Flugzeug nehmen, nur wir nicht. Ich verstehe ja, dass wir Amerikaner in Angst und Furcht gehalten werden müssen, damit unsere Regierung den Reichen mehr Geld zuschustern kann. Aber dafür haben wir doch die sogannten Terror-Alerts, die zu Wahlkampfzeiten ständig in Gelb und Orange aufflackern. Das reicht ja, wie die letzten Präsidentenernennungen bewiesen haben, vollständig aus.
Als Amerikaner verweigere ich meiner Regierung meine Furcht. Ich habe beschlossen, dass ich mich vor Wasser nur in solchen Mengen ängstige, die ausreichen, mich zu ertränken. Die Flasche Wasser haben wir natürlich trotzdem getrunken, bevor wir ins Flugzeug stiegen. Wir wollen unserem Präsidenten ja bei der Terroristenbekämpfung nicht im Wege stehen. Prost.
Tuesday, March 25, 2008
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